Speiseöle und -fette sind gesundheitsfördernd!

Wenige Lebensmittel sind in den letzten Jahrzehnten wohl mehr verteufelt worden als Fette. Mittlerweile beginnt die Rehabilitation: weil Fette wichtig für unseren Körper sind. Wir wollen, dass Sie Fetten wieder mit Genuss und Freude begegnen.

Fette und Öle in der Küche ist ein sehr komplexes Thema. Das hat mehrere Gründe.

Einerseits ist die Materie an sich schon sehr vielfältig und zum Teil nicht immer eindeutig. Andererseits gibt es viele verschiedene, zum Teil finanzkräftige Gruppen, die lauthals für ihre eigenen Interessen trommeln. So werden Hersteller von kalorienreduzierter Nahrung sicherlich andere Argumente vertreten, als industrielle Produzenten von Margarine, Bratfetten oder Massenölen.

Dass einige unterbesetzte Medienredaktionen, die per copy&paste Pressemeldungen vervielfältigen dabei zum kritiklosen Durchlauferhitzer für Interessensvertreter werden, macht die Sache nicht gerade besser. Auch auf vielen websites im Netz werden zum Teil völlig veraltete oder sogar falsche Informationen dargestellt.

Das Ergebnis dieser Beschallung ist leider eine große allgemeine Verunsicherung. 

Warum sind Fette wichtig?

Grob gesagt haben Fette zwei Aufgaben. Sie liefern Energie und Nährstoffe für den Körper und sie regeln einige sehr wichtige Stoffwechselabläufe. Während die Kalorienzufuhr auch durch andere Nahrungsmittel erfolgen kann, sieht dies beim Stoffwechsel schon anders aus. Eine Unterversorgung mit wichtigen Fetten kann oftmals nicht so einfach ausgeglichen werden.

In den letzten Jahren sind in der Fettforschung immer mehr Inhaltsstoffe in hochwertigen Fetten und Ölen gefunden worden (übrigens nicht nur im Olivenöl), die einen gesundheitlichen Nutzen haben. Fette können zum Beispiel eine antioxidative Wirkung haben und den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen.

Auch unser Gehirn (das zu einem großen Teil aus Fett besteht!) profitiert von einigen hoch ungesättigten Fettsäuren.

Schonend gepresstes Hanföl enhält z.B. sehr viele lebenswichtige Linolsäuren. In Kokosöl befindet sich hochwertige Laurinsäure – die im übrigen auch in Muttermilch vorkommt und antibakteriell wirkt.

Fette machen nicht (automatisch) fett

Dick wird nicht, wer zu viele Fette zu sich nimmt. Dick wird, wer mehr Kalorien zu sich nimmt als er verbraucht! Das ist ein feiner, aber doch sehr wichtiger Unterschied.

Im Diätwahnsinn der letzten Jahrzehnte wurde empfohlen, auf Fette weitgehend zu verzichten. Der Grund dafür ist offensichtlich: Fette haben pro Gramm viel mehr Kalorien als jedes andere Nahrungsmittel.

Mittlerweile sind (fast) alle schlauer. Diäten funktionieren nicht. Man nimmt zwar ab, aber nach ein paar Jahren oder auch nur schon nach Monaten ist man wieder beim alten Gewicht.

Dass Menschen, die viele Fette essen, dicker sind als Menschen mit sehr geringem Fettkonsum, lässt sich wissenschaftlich kaum noch aufrecht halten. 2009 wurden die Ergebnisse einer groß angelegten europäischen Studie veröffentlicht. Mehr als 90.000 Menschen wurden untersucht. Heraus kam, dass diejenigen, die vergleichsweise viele Fette essen (ca. 40 % ihres Kalorientagesbedarfs) nicht dicker waren als Menschen mit geringem Fettkonsum. In beiden Vergleichsgruppen gab es gleich viele dicke und gleich viele schlanke Menschen.

Im Übrigen werden gerade auch in einigen Studien gesättigte Fette (Butter usw.) vom Vorwurf des Herzinfarkt-Auslöser freigesprochen.

Was tun?

Genießen Sie hochwertige Fette und Öle wieder.

Sie schmecken und sind wichtig für uns. Dies gilt sowohl für pflanzliche und tierische Fette. allem: sparen Sie nicht am falschen Ende. Unsere Empfehlung ist, ausschließlich hochwertige natürliche – also unraffinierte – Öle und Fette in der Küche zu verwenden. Am besten aus biologischer Landwirtschaft. einmal sei erwähnt, dass es in der Bio Landwirtschaft Menschen gibt, die sich aus eigener Motivation sehr engagiert für den Aufbau unserer Ökosysteme einsetzen. Dies ist aber mitnichten immer der Fall und wird auch von Bio Landwirten nicht gesetzlich gefordert.