In der öffentlichen Debatte stehen sich 2 Lösungsansätze für das landwirtschaftliche Problem gegenüber. Konkret geht es darum wie sich die Ziele “Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung” und “Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlage auf der Erde” miteinander vereinbart lassen.
Lösungsansatz 1: Eine intensivierte ökologische Landwirtschaft
Diese Art der Landwirtschaft setzt auf die Nutzung lokalen Wissens, Artenvielfalt und die intelligente Nutzung natürlicher Ressourcen. In ihrem Kern ist sie kleinteiliger und vielfältiger. Sie setzt auf z.B. auf
- freies Saatgut, dass an lokale Gegebenheiten angepasst ist
- Aufbau vielfältiger Ökosysteme und Nutzung von Ökosystemdienstleistungen
- keine Pestizide und Kunstdünger
- die Erhaltung natürlicher Ressourcen
Dieser Lösungsansatz wird vertreten durch: Umweltverbände, Naturschützer, vielen gemeinnützigen Nicht-Regierungsorganisationen, Verfasser des Weltagrarberichtes und vielen von der Industrie unabhängigen Wissenschaftlern.
ÖWA unterstützt die intensivierte ökologische Landwirtschaft
Auch die ÖWA Ökologischen Wissensakademie setzt sich für diese Art der Landwirtschaft ein.
Dieses Modell hat ein riesiges Entwicklungspotential und in vielen Projekten mittlerweile gezeigt, dass es hohe Erträge produzieren kann.
Lösungsansatz 2: Eine optimierte industrialisierte Landwirtschaft
Es ist das derzeitige Geschäftsmodell großer internationaler Unternehmen wie Bayer/Monsanto, ChemChina/Syngenta usw. In der Umsetzung bedeutet es: Patente auf Saatgut, Gensaat, Hybridsorten, Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden.
Industrielle Landwirtschaft ist weltweit und in Deutschland das derzeit dominante Modell. Es hat sich in den letzten ca. 100 Jahre als sehr produktiv erwiesen. Bisher hat es aber nicht gezeigt, dass es betrieben werden kann ohne unsere Umwelt massiv zu zertören. Artensterben, Bodenerosion, Abholzung von Wäldern, riesige Monokulturen, ein hoher Ausstoß von Klimagasen, Massentierhaltung sind die historischen und aktuellen Nebenwirkungen.
Argumente der Befürworter
Die Befürworter argumentieren, dass man dieses Modell nur intelligent weiterentwickeln muss, damit es zukunftsfähig ist.. Die Lösungen dafür lägen z.B. in besseren genetisch manipulierten Pflanzen, optimierten Düngetechniken oder weiterentwickelten Pestiziden.
Argumente für dieses Modell hört man in der Öffentlichkeit hauptsächlich von Vertretern multinationaler Agrarunternehmen (u.a. Bayer/Monsanto), dem Deutschen Bauernverband oder dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.